Ich habe die Kehrwoche gemacht, und mit ihr ist das letzte Bombobabierle weg, das noch an die Fasnet erinnert hatte. Auch die Gschell-Larve steht wie ein gepackter Koffer im Esszimmer und wartet auf die Heimreise ins Haus der Eltern, um dort vereint mit dem Rest der Narren im Schrank auf die nächste Fasnet zu warten.
Schee war´s. Der Schmotzige hat mega Spaß gemacht, der Sonntag als Bajass ist ein ans Herz gewachsenes Ritual. Narren am Montag war eine Offenbarung. Es war mir gar nicht so danach gewesen, und ich hätte den Tag auch mit Tee und Buch ausstaffiert im Sessel verbringen können. Aber dann waren wir doch unterwegs, und es dauerte nicht lange, bis die Magie unter der Larve sich eben doch entfaltete. Man wird so eins mit Larv und Kleidle und ist bald ganz Narr, mit dem eigenen Ich, als das man hineinschlüpfte, nur noch fasrig verbunden; es entfaltet sich etwas ganz Anderes, Neues, und es kommt eine Lust und Sehnsucht auf, ewig so unterwegs zu sein, naja - wenigstens lange genug um sich darin aufzulösen und ganz und gar durchdrungen zu sein von diesem Narren.
Toll.
Das ist eine Erfahrung, die ich von Herzen auch Leuten gönne, denen sie - Zufall des Geburts- und momentanen Wohnortes - sonst nicht zuteil würde - unter Beachtung traditioneller Vorstellungen und Rahmenbedingungen, jajaja, aber großzügig ausgelegt.
Am Dienstag eine Narrenstube. Die war spärlich besucht, aber ein nichtsdestotrotz schönes und erhellendes Erlebnis. Ein persönlicher „Tag der offenen Tür“ – machen wir bestimmt wieder.
Überhaupt ist es krass, wie anders das ewig Gleiche jedes Jahr doch ist. Keine Fasnet ist, obwohl der dupfengleiche Ablauf, wie die letzte. Immer ist Neues und Überraschendes dabei. Das fällt wie auf bestellten Boden und harrt da das Jahr über aus, keimt heimlich und treibt und wächst, sowie es auf die nächste Fasnet zugeht.
Und so geht es halt das ganze Jahr dagegen.
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