Zu "Rentner sind brave Bürger" und Überlegungen zur Wohnungsnot
Dass es eine Ungerechtigkeit gibt zwischen Renten und Pensionen, mag stimmen. Und Ungerechtigkeiten gehören beseitigt. Die Klagen, in Deutschland habe man Geld für alle übrig, nur nicht für die eigene Bevölkerung und da insbesondere nicht für die Alten, die stimmen aber einfach nicht. Sehr vielen Senior*innen geht es sehr gut. Und wessen Rente zum Lebensunterhalt nicht reicht, der hat Anspruch auf Grundsicherung im Alter, das dem Bürgergeld etwa entspricht, aber höheren Eigenbehalt der Rentenansprüche vorsieht. In Anspruch nehmen das mehr Frauen als Männer, da Frauen oft weniger eingezahlt haben. Stichwort unbezahlte Carearbeit. Ein Missstand, der gerade jene, die sich gerne als Alternative profilieren, NICHT stört. Weswegen ein Denkzettel im Wahllokal da keinen Sinn macht.
Mit der Parole „wohlverdient und hart erarbeitet“ fällt im Alter häufig offenbar als erstes der Blick übern Tellerrand weg. Lohn ist eine fiktive Zahl auf einem Zettel und hat mit Verdienst nicht viel zu tun. Verdienen kann jeder nur so viel, dass es auch den anderen noch reicht. Und einen auskömmlichen Lebensabend verdienen können wollen auch nachfolgende Generationen. An denen nochmal ganz anders gespart wird. Stichwort Bildung. Ihnen lässt man abgevesperte Landschaften, leere Kassen und eine dysfunktionale Gesellschaft. Haben die das verdient? Nein!
Früher, als die Welt, so heißt es, noch in Ordnung war, haben die Alten sich ins Altenteil zurückgezogen und den Jungen die große Wirtschaft überlassen. Niemand wird heute aus seinem Haus geworfen. Aber man darf schon komisch finden, dass mitunter ganze Straßenzüge an geräumigen Häusern von jeweils nur einer Person bewohnt werden, während Familien mit Kindern händeringend Wohnraum suchen. Dieses anzusprechen muss erlaubt sein.
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