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Übers schlechte Gewissen

und über Äpfel, Nüsse und Schweinenackensteaks
copyright Rottweil ist überall

Den falschen Apfel oder auch den Apfel falsch zu essen, kann fatale Folgen haben. Ihn nämlich abends zu verzehren, ist ganz verkehrt. Das hat irgendwas mit der Fettverbrennung zu tun. „Obst morgens, Proteine mittags, Fette abends; nach 18 Uhr gar nichts mehr.“ So! Wir naschen abends aber gerne. Und das hat mit unserem Feierabendgefühl zu tun. Und bisher hielt ich Obst für besser als Chips oder was „Richtiges“. Mir persönlich stünde der Sinn nämlich nach dick belegten Käseboten, gerne mehreren, mit Tomaten und Oliven. Essen ist gut fürs Gemüt. Das wissen auch die Kühe, die dauerkauen - und total gechillt sind - ich sehe da einen Zusammenhang. Natürlich habe ich ein schlechtes Gewissen, wenn wir zu viel oder ungesund essen. Drum kam ich auf den Obstteller. Jetzt soll also auch der mit schlechtem Gewissen belegt sein, und ich muss überlegen, wie ich damit umgehe. Seelenfrieden oder Hunger. Genuss oder Vernunft.

Es ist ja eine heiße Kiste mit dem Gewissen. Das fiel mir in letzter Zeit öfter auf.  „Man soll ihnen kein schlechtes Gewissen machen!“ wird in öffentlichen Diskussionen gerne gefordert: Kreuzfahrt und Flugreise, XXL-Bratwurst, Luxuskarosse, Vollgas und Co sollen genossen werden dürfen, ohne dass irgendwer sich mokiert und mahnt. Spaßbremsen sind gemeiner als jeder noch so verschobene Despot. „Freie Fahrt für freie Bürger“, und jedem sein Schnitzel auf Mallorca. Und komm da keiner blöd. Da wird das schlechte Gewissen des Einen zur Aufgabe des Anderen. Der soll stillschweigend Zustimmung signalisieren. Und das finde ich dann auch schräg. Sollen jetzt alle unter den Tisch kehren, dass etwas schief läuft auf dem Planeten, damit ein paar verzogenen Luxusknilchen die Sause nicht verdorben ist?  Ich meine - sie dürfen ja. Manches ist verboten, mit guten Gründen, in anderen Ländern mitunter mehr als hier. Überall außer in Deutschland gelten Geschwindigkeitsbegrenzungen. In Dänemark dürfen keine Heizungen mit fossilen Brennstoffen mehr eingebaut werden, hab ich jetzt gelesen, und dort gibt es auch eine Luxussteuer auf Autos. In Frankreich werden keine privaten Pools mehr genehmigt. Dagegen darf man hierzulande sehr viel, und das obwohl jeder weiß oder wissen kann, wie dringend eine Veränderung des Lebensstils und des Konsumverhaltens ist. Das schlechte Gewissen, so man denn eines hat, das muss man aber schon selbst aushalten.

Ein schlechtes Gewissen ist ja nun nichts anderes als die Erkenntnis, wider bessres Wissen gehandelt zu haben. Es meldet sich der eigene Verstand. Und das ist erstmal etwas Gutes. Da kann man eigentlich ganz zufrieden sein mit sich.  

Es gibt gute Gründe, dem Gewissen zu folgen - und manchmal gute, es nicht zu tun. „Eine Handvoll Nüsse, ungeröstet und ungewürzt“ sei erlaubt, ernährungswissenschaftlich, abends. Da esse ich jetzt generell mit mahnender innerer Stimme. Aber ich lasse es mir schmecken. Die propagierten Sonnenblumenkerne will ich nicht. Die dürfen tagsüber in den Salat. Zum so essen sind sie mir viel zu unhandlich. Und für Hunger und Verzicht fehlt mir der Wille. Ich handle wider bessres Wissen, jawohl. Aber das mit guten Gründen. Genuss macht das Leben schöner, und in der Gesamtbilanz habe ich noch lange nicht so übertrieben, dass ich´s mir verkneifen muss, will ich meinen. Wir "passen ja auf", wie man das so nennt, (wobei dies Aufpassen oft bloßer Vorsatz ist,  Plan  -  nicht Realität , so wie in der Politik, in der mit den ruhmreichsten Worten Unterlassen verbrämt wird). Trotzdem - wir machen unsere Zugeständnisse.

Nichtsdestotrotz stehen jetzt „Erdnüsse in der Schale“ auf der Einkaufsliste. Die gibt’s eventuell zum Apfel dazu, mit Rosinen und „Käse light“ – diesen wegen der Gewichtsproblematik, die ich durchaus sehe. Aber geisteswissenschaftlich betrachtet, haben halt auch etliche andere Aspekte „Gewicht“, und Abwägen ist nicht nur eine Frage der Kilos. „Gewissen“ ist das Eine, „Bauchgefühl“ das Andere, und auf das kann ich mich durchaus verlassen

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