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Die Qual der Wahl II

immer noch
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Wir waren gemeinsam bei der Podiumsdiskussion, die die JuSos – toll gemacht! – beim Stadtjugendring veranstaltet haben. Es waren nicht alle Frauen vom Samstagabendfest dabei, aber ein guter Teil davon. Und ich fand die Veranstaltung schon klasse, bevor sie angefangen hatte. Ich war noch nie in den Stadtjugendringräumen im Parkhaus. Gefallen mir gut. Der Hintergrund war ein Puzzle, eine Bauklötzchenwand aus verschiedenen Bier – und Sprudelkästen. Großartig. In einer Pause - es mussten mehr Bänke herbeigeschafft werden -  stand ich mal rätselnd vor den Toilettentüren und versuchte den Zeichnungen darauf zu entnehmen, welche Türe die meine wäre. Ein junger Mann zeigte mir freundlich die Richtung. Au Backe. Das sind die Momente, in denen ich merke, ich bin nicht mehr bei den Jungen. Habe mich drum auch zurückgehalten. Ich hätte Fragen gehabt, aber dies war die Veranstaltung der Jugend.

Ruf hatte einen Vorteil - und nutzte ihn auch - eine Bekannte sagte später „weidlich“ –  mit all den Angaben und dem Wissen aus seinen Jahren als Bürgermeister der Stadt. In Diskussion und Gespräch danach gelang ihm aber, sich etwas zu distanzieren von seinem bisherigen Dasein als Verwaltender, zu unterscheiden zwischen der seinem Amt verpflichteten Loyalität und dem eigenen, das er nun in die Waagschale wirft. Neues hat er schon im Gepäck. Jehle-Mungenast glänzte mit Esprit und Ideen, denen man seine Erfahrung als Bezirksvorstand anmerkte. „Interessant“ finden ihn alle, mit denen ich danach gesprochen habe. Bisweilen zeigte er sich angriffslustig und legte eine gewisse Schärfe an den Tag. Das kann ich natürlich nachvollziehen, es ist ja Wahlkampf, und er muss sich seinen Platz in der Aufmerksamkeit erobern. Aber ich will mal relativieren - Angriff ist auch leicht - so - „von außen“. Das ist ein bisschen wie die CDU heute auf die Koalition eindrischt und so tut, als hätte es 16 Jahre CDU-Regierung nicht gegeben. Busch merkte man an, dass das Format ungewohnt ist, aber dass er weiß, wovon er spricht, wenn es um die Belange der Stadt geht, und dass er tief involviert ist. Eine Bürgerbeteiligung muss er nicht versprechen – die kann er belegen. Er tritt an als einer VON ihr.

Wir waren nachher allesamt so schlau wie vorher, im Grunde. Wenn nicht noch verwirrter. Irgendwie sind sie alle okay. Sie könnten Fahrgemeinschaften bilden auf ihren Wahlkampftouren, haben sie gewitzelt. Und wir haben uns vorgestellt, ob OB nicht auch so ginge - als Doppelspitze oder als Triumvirat. Das wäre doch eine feine Sache. Da sitzen nun drei im Grunde recht junge Männer, einer salopper und smarter als der andere, und alle reden sie von Bürgerbeteiligung, von Wohn- und Lebensqualität und Nachhaltigkeit, von effizienter, erneuerbarer Energie, von Jugendrechten und rücksichtsvollem Krisenmanagement. Herrje. Und da soll man sich nun entscheiden.

Es ist ja nun nicht so, dass wir nicht eine gewisse Erfahrung hätten mit dergleichen Situationen. „Welchen nehm ich?“. Einen Vertrauensvorschuss gewährt man immer. Wem traut man was zu?  Nimmt man die Nummer sicher, den, der eine auskömmliche Zeit erahnen lässt, soweit die diversen Krisen es zulassen, mit Neuerungen, aber ohne weitere Aufreger? Oder wagt man den energetischen Fremden, der eine großartige Bilder an die Wand malt? Oder den herzerwärmenden, von Idealismus Getragenen, dessen Vorstellungen von zeitgemäßer Lebensqualität man kennt und teilt, der in die Schuhe hineinwachsen muss, und würde, mit dem man dann aber gerne mitgeht?

Die Zeit dränge, hieß es, in Bezug auf die Landesgartenschau. Die Chance ist JETZT. Okay. Manchmal ist es so, dass ein paar Aufgaben zusammenkommen und Lösungen gleichzeitig stattfinden müssen. Aber dann ist es auch nicht schlimm, wenn es nicht die eine Megalösung und Megashow gibt, sondern die etwas kleinere Nummer. Ich persönlich will mich von dieser Landesgartenschau jedenfalls nicht unter Druck setzen lassen.

Ich überlege, mir das eine Kriterium herauszupicken, anhand dessen ich dann entscheide. Die Strategie hat schon in früheren Wahlen gepasst. Auch mal nicht - zugegeben. Die Haltung zu Abriss und Flächenverbrauch vielleicht. An der lässt sich vieles festmachen.

Ich weiß es immer noch nicht. Macht mich fertig.

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